Set wrote:Ich habe ein Semester in Freiburg studiert und einen Kurs in Alemannischen Dialekten belegt.
Sowas hat es nicht gegeben, als ich dort Student war. So einen Kurs hätte ich selbst unbedingt belegt.
Set wrote:Dort haben wir was über die kleinen Unterschiede zwischen einzelnen Dörfern aber meine Lieblingszitat aus diesem Kurs bleibt: "I ging ga äpfel raa mache" für "ich gehe Äpfel pflücken". Ich vergesse woher genau diese Zitat kommt, vllt aus irgendwo in der Schweiz, aber es ist vollkommen interessant (auch ein bisschen lustig wenn man das von einem 'Mutterdialektler' anhört), zumal sie diese neue Verbform mit dem Präteritum als Hilfswort bauen.
Im Breisgau lautet das Bindewort
go, d.h. "I gang go Epfel günne". Im Präteritum: "I bin uf Ortenau gfahre go Epfel günne." (Im diesen Beispiel darf man auch das Partizip auslassen, d.h. "I bin uf Ortenau go Epfel günne.") Sogar innerhalb von so einem relativ kleinen Gegend gibt es deutliche Unterschiede, z.B.:
Do obe vu däre Hütte isch e schöni Chatz abe gumpt. (Süden)
Do obe vu däre Hitte isch e scheni Katz ra gumpt. (Kaiserstuhl)
Do owe vu däre Hitte isch e scheni Katz rab gsprunge. (Norden)
("Da oben von dieser Hütte ist eine schöne Katze heruntergesprungen.")
"Richmond is a real scholar; Owen just learns languages because he can't bear not to know what other people are saying."--Margaret Lattimore on her two sons