LEKTIOUN ZWEE: Ech sinn d'Marie
LEKTION 2: Ich bin Maria
M: Moien, ech sinn d'Marie an ech si Lëtzebuergerin. Ech wunnen an der Stad. Vu wou bass du?
P: Ech heesche Pierre a wunnen zu Arel an der Belsch. Wéi geet et dir?
M: Merci, gutt. An dir?
P: Et geet, merci.
S: Bonjour, Madame. Ech sinn den Här Strasser. Wéi heescht Dir, wann ech glift?
R: Ech heeschen Nicole Rodange. Ech schwätzen nëmmen e bësse Lëtzebuergesch. Sidd dir Lëtzebuerger?
S: Neen, ech sinn Däitscher. Ech komme vun Tréier. An Dir?
R: Ech sinn aus Frankräich, vun Nancy.
M: Hallo, ich bin Maria und ich bin Luxemburgerin. Ich wohne in Lux.-Stadt. Woher kommst du?
P: Ich heiße Pierre und wohne in Arlon in Belgien. Wie geht es dir?
M: Danke, gut. Und dir?
P: Es geht, danke.
S: Guten Tag. Ich bin Herr Strasser. Wie heißen Sie, bitte?
W: Ich heiße Nicole Rodange. Ich spreche nur ein bisschen Lux. Sind Sie Luxemburger?
S: Nein, ich bin Deutscher. Ich komme aus Trier. Und Sie?
R: Ich komme aus Frankreich, aus Nancy.
Diesen Text gehe ich jetzt Schritt für Schritt durch, damit ihr wisst, warum das alles so "komisch" formuliert ist.
1. Wichtige Ausdrücke:
- Zur Begrüßung können verschiedene Wörter benutzt werden:
Moien!,
Bonjour (Monsieur/Madame)!,
Salut!
- Die Anreden "Herr" und "Frau" heißen auf Lux.
Här und
Madame.
- "bitte - danke - gern geschehen" =
wann ech glift/gelieft - merci - gär geschitt
- Herkunft: Für "ich komme aus X" sagt man im Lux. meist "ich bin von X"
(ech si vu X).
2. Personalpronomen:
Im Lux. gibt es betonte und unbetonte Personalpronomen. Die unbetonten können in schnell gesprochener Sprache benutzt werden.
betont:
ech, du, hien/si/et, mir, dir/Dir, si
unbetont:
ech, de, en/se/et, mer, der/Der, si
Die Höflichkeitsform ist die zweite Person Plural, nicht die dritte. Groß geschrieben wird aber wie im Deutschen.
3. Wegfall des N:
Ein N (oder NN) am Ende eines Wortes fällt weg, wenn das nächste Wort mit einem Konsonanten beginnt. Ausnahme: vor D, H, N, T und Z bleibt es stehen. Das Gleiche gilt vor Vokalen und Satzzeichen.
4. Regelmäßige Verben:
Die Konjugation sieht ein bisschen anders aus als im Deutschen. Hier als Beispiel das Verb
wunnen (wohnen):
ech wunnen, du wunns, hien/si/et wunnt, mir wunnen, dir wunnt, si wunnen (Perfekt:
ech hu gewunnt)
Die erste Person entspricht also dem Infinitiv.
Weitere Verben im Lektionstext sind
heeschen (heißen) und
schwätzen (sprechen).
5. Das Hilfsverb "sinn":
Präsens:
ech sinn, du bass, hien/si/et ass, mir sinn, dir sidd, si sinn Perfekt:
ech si gewiescht
Präteritum:
ech war, du waars, hien/si/et war, mir waren, dir waart, si waren
Konjunktiv:
ech wieren, du wiers, hien/si/et wiert, mir wieren, dir wiert, si wieren
6. Bestimmter Artikel bei Namen:
Die Namen von Personen tragen immer einen bestimmten Artikel.
Nominativ: (m)
den, (f)
d', (n)
d', (Plural)
d'
Dativ: (m)
dem/de, (f)
der, (n)
d', (Plural)
den
Akkusativ: (m)
den, (f)
d', (n)
d', (Plural)
den
Man sagt also
de Jean,
d'Marie,
den Här Strasser,
d'Madame Rodange.
7. Nationalitäten:
Hier ein paar Nationalitäten; der Plural wird wie im Deutschen gebildet:
Belsch, Däitschen/Däitsch, Dän(in), Éisträicher(in), Englänner(in), Fransous/Franséisin, Hollänner(in), Irlänner(in), Italiener(in), Lëtzebuerger(in), Portugis(in), Schwäizer(in), Spuener(in)
8. Ortsangaben:
Vor Städten benutzt man nicht die Präposition "in", sondern "zu". Die einzige Ausnahme ist die Hauptstadt des Großherzogtums:
an der Stad (= "in der Stadt").
Die Herkunft wird mit "vun" angegeben:
vu Paräis / vun Ennerschlënner ("aus Paris/Unterschlinder").
Um anzugeben, aus welchem Land man kommt, benutzt man wie im Deutschen die Präposition "aus":
aus Frankräich/Däitschland
Manche Ländernamen sind feminin, weshalb "vun der" benutzt wird:
vun der Belsch/Schwäiz.
Und in einem Land? Das ist fast wie im Deutschen:
a Spuenien / an Holland / an der Belsch.
9. Ländernamen:
d'Belsch (B), Éisträich (A), Däitschland (D), Frankräich (F), Griichenland (GR), Lëtzebuerg (L), d'Schwäiz (CH), Spuenien (E)
Die anderen sind wie im Deutschen.
10. Fragewörter:
wann? =
wéini?
warum? =
woufir/wuerfir/firwat?
was? =
wat?
wer? =
wien?
wie? =
wéi?
wie viel(e)? =
wivill?
wofür? =
woufir?
woher? =
vu wou?
wohin? =
wouhin?
womit? =
woumat?
wovon? =
wouvun?
Vergesst nicht, die französischen Wörter auf der drittletzten (bzw. ersten) Silbe zu betonen!
Wenn ihr noch Fragen habt, beantworte ich sie gerne.
EXERCICE / ÜBUNG
Stellt euch vor und bildet erfundene Sätz mit dem, was ihr hier gelernt habt.
VILL SPASS!